Alter Südlicher Friedhof

 
 

Der Alte Südliche Friedhof in München wurde 1563 als Pestfriedhof vor den Toren der Stadt auf Veranlassung von Herzog Albrecht V. angelegt. Er liegt etwa einen halben Kilometer südlich des Sendlinger Tors zwischen Thalkirchner Straße und Pestalozzistraße. Er war von 1788 bis 1868, also 80 Jahre lang, die einzige und allgemeine Begräbnisstätte für die Toten aus dem gesamten Stadtgebiet, weshalb hier die Gräber einer ganzen Reihe prominenter Münchner zu finden sind.

Zum Hauptfriedhof der Stadt wurde der außerhalb des Stadtgebietes gelegene Gottesacker mit dem 1788/89 erfolgten Verbot von Bestattungen „intra muros“, also innerhalb der Stadtmauern Münchens. Alle Grabstätten der alten Kirchhöfe innerhalb der Stadtmauern (wie z. B. an der Kreuzkirche, der Salvatorkirche und beim Franziskanerkloster am heutigen Max-Joseph-Platz) wurden auf ihn umgebettet, in den meisten Fällen allerdings wurden die Gebeine der Verstorbenen nur in Massengräbern wiederbestattet.
















1819 wurden Leichenhaus und Gruftarkaden durch Gustav Vorherr angelegt, mit Reihengräbern in klar definierter, geometrischer Anordnung und Arkadengruften entlang der Außenmauer des Friedhofs.

König Ludwig I. erteilte 1840 Friedrich von Gärtner den Auftrag zur Erweiterung des bis dahin Zentralfriedhofs genannten Alten Südlichen Friedhofs. Friedrich von Gärtner plante die Erweiterung in Form eines Campo Santo, wie in Bologna, mit 175 umlaufenden Rundbogenarkaden. 1848 als Gärtner verstarb begrub man ihn zunächst in einer Gruft in den Alten Arkaden des Alten Südlichen Friedhof. 1850 fand die Weihe des "Neuen Teil" statt. Gärtner wurde auf Anweisung des König Ludwigs I. umgebettet und als erster auf dem Neuen Teil des alten südlichen Friedhofs beigesetzt (Neue Arkaden, NA-175).

Im Bombenkrieg der Jahre 1943 trug das Gelände schwere Schäden davon.

Der Alte Südliche Friedhof blieb Zentralfriedhof bis zur Eröffnung des Alten Nördlichen Friedhofs an der Arcisstraße in Schwabing im Jahre 1868. Zum 1. Januar 1944 wurden die Bestattungen am Südfriedhof eingestellt.

1954/55 wurde der Friedhof nach Plänen von Hans Döllgast umgestaltet. Heute steht das gesamte Areal unter Denkmal- und Naturschutz.

Da im Laufe der Zeit die Standsicherheit zahlreicher Grabmäler nicht mehr gewährleistet war, wurde der Friedhof von 2004 bis 2007 saniert und die Stephanskirche renoviert. Durch diese Maßnahmen konnte der Alte Südliche Friedhof als kunst- und kulturhistorisches Denkmal zum Spazieren und Verweilen bis auf weiteres gesichert werden.

2013 wurde der Alte Südliche Friedhof 450 Jahre. Dazu gab es ein umfangreiches Jubiläumsprogramm (siehe nebenstehenden Flyer). Mehr dazu auch hier.


 

Ruhe

in der Mitte der Stadt

Blick durch den Mittelgang des Alten Südlichen Friedhof


Der nebenstehende Plan zeigt, den an den Eingängen des Friedhofs gezeigten Grundriss mit Lagekennzeichnung von 54 Gräbern berühmter Personen.

PDF-Flyer mit allen Infos zum Herunterladen

Graeber-1-54-Grundriss.pdf

PDF Datei mit Lagekennzeichnung von
54 Gräbern berühmter Personen